Auch wenn gerade mein zweiter Kriminalroman erschienen ist und ich an Nummer drei arbeite, so hängt mein Herz doch auch sehr am literarischen Schreiben, außerhalb der Genres. Ein Romanprojekt dazu ist aktuell in Bearbeitung, aber zwischendurch reiche ich auch immer wieder Texte bei Literaturwettbewerben ein, um mein eigenes Schreiben auf den Prüfstand zu stellen und weiter daran zu feilen.
So auch diesen Sommer, als ich mit einer Kurzgeschichte zum Thema "Geheimnis" einen Text beim Literaturwettbewerb der bayrischen Gemeinde Grassau, dem Grassauer Deichelbohrer, einreichte.
In meiner Geschichte mit dem Titel "Begegnung" geht es um ein zufälliges Aufeinandertreffen zweier Frauen in einer Fußgängerzone, die aufgrund eines dummen Kinderstreichs ein dunkles Geheimnis teilen und offensichtlich ganz unterschiedlich mit den Folgen in ihrem Leben umgegangen sind. Ein Text, in dem es mir darum ging, Emotionen wie Reue, Schuld und Selbstreflexion in die passenden Worte zu fassen - und der es bei 570 Einsendungen unter die ersten 30 und damit in die entsprechende Anthologie geschafft hat.
Auch wenn ich nicht gewonnen habe und damit sicherlich noch Luft nach oben ist, freue ich mich sehr über diese Auszeichnung - ist doch das literarische Schreiben etwas, dem ich viel mehr von mir und meinem Selbst mitgebe. Ich ziehe quasi in meinen Formulierungen blank und kann mich nicht hinter Erwartungen und typisierenden Beschreibungen der Genre-Literatur verstecken. Momentan liebe ich es, Bilder zu zeichnen um Emotionen erlebbar zu machen - für manche Geschmäcker vielleicht zu viel und zu intensiv, aber daran werde ich arbeiten. Denn genau das ist es, was mich am Schreiben so sehr fasziniert. Die Optimierung, die Verdichtung und das Schaffen von Wortwelten, in denen man sich wiederfinden kann - ob geborgen oder abgestoßen.
Schwere Geschütze für eine Krimiautorin, aber ich habe die Danksagung meines letzten Romans mit den Worten abgeschlossen "Das ist erst der Anfang" ;-) - das kann jetzt auch jeder selbst für sich interpretieren.
Viel Spaß dabei, Eure Greta